Longevity

Longevity – alter Wein in neuen Schläuchen?

Longevity klingt neu und modern. Doch was ist das eigentlich? Lerne den Unterschied kennen zwischen Prävention und Longevity und wie Du Deine Gesundheit in die eigene Hand nehmen kannst. Hier kommen 4 Tipps und eine Einladung zu mehr Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis

Alle sprechen von Longevity. Auf Social Media hat jeder ein Wearable und trackt gefühlt sein ganzes Leben. Selbst beim Bergdoktor im ZDF ist das Thema Longevity angekommen, dargestellt durch einen Hypochonder, der den ganzen Tag nur Kapseln schluckt.

Dabei geht es darum, altersbedingte Erkrankungen möglichst lange hinauszuschieben. Was nützt es uns, wenn unser Körper theoretisch 120 Jahre alt werden könnte, wir ihn aber selbstverschuldet daran hindern?

Ein höheres Lebensalter macht nur dann Sinn, wenn wir möglichst lange gesund bleiben.

Was ist dran an der Longevity?

Es klingt neu und modern. Dadurch lässt es uns glauben, dass es der neue heisse Scheiss ist. Prävention dagegen riecht nach Desinfektionsmittel und fühlt sich an wie Darmspiegelung und Mammographie in einem. Ist nicht fancy, sondern der kleine Streber-Bruder der schillernden Longevity. Wie eine Diva betritt Longevity die Bühne und lässt alle Fitness Junkies ehrfürchtig niederknien.

Prävention, das machst Du, um Krankheiten zu verhindern. Um Dir ein qualvolles Siechtum zu ersparen. Longevity dagegen verspricht Dir das ewige Leben, den Jungbrunnen, nach dem alle suchen.

Aber stop – ich bin keine Longevity Gegnerin. Ganz im Gegenteil. Ich befürworte es sehr, die eigene Gesundheit in die Hand zu nehmen. Aber die Idee ist nicht neu. Es ist alter Wein in neuen Schläuchen. Und das ist gut so, denn die Prävention wurde bisher viel zu stiefmütterlich behandelt.

Und natürlich gibt es mittlerweile viele neue Erkenntnisse der Epigenetik, die die Methoden der Prävention deutlich verbessert haben.

Die Möglichkeiten der Longevity

Wusstest Du, dass nur ca. 15 Prozent Deiner Gesundheit genetisch geprägt sind? Satte 85 Prozent hast Du selber in der Hand. Autsch, das tut erstmal weh, wenn man weder die Mutter, die Oma noch den Onkel für seine desolate gesundheitliche Situation verantwortlich machen kann. Nach dem ersten Schock ergibt sich daraus aber eine große Chance.

Meine Mutter, meine Oma mütterlicherseits und meine Tante haben und hatten Herzprobleme, die zumindest bei meiner Tante und meiner Oma zum Tod geführt haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Herz in den nächsten Jahren aus dem Takt gerät, ist gegeben, aber nicht so hoch, wie man vermutlich erstmal denken würde. Denn ich habe beschlossen, in den 85 Prozent, die ich beeinflussen kann, mein Bestes zu geben.

Also habe ich in den Wechseljahren mit der Hormonersatztherapie angefangen, um mein Herz mit bioidentischen Hormonen zu schützen. Ich mache bewusst Cardiotraining und achte auf mein Gewicht. Ich trinke weder Kaffee noch Alkohol und habe Zucker stark reduziert. Stattdessen nehme ich Nahrungsergänzungsmittel mit herzprotektiver und antioxidativer Wirkung. Mein Schlaf ist regelmäßiger und ich achte täglich auf meine HRV (Herzratenvariabilität).

Ich tue aktiv etwas zum Schutz meines Herzens, weil ich auch in 20 Jahren noch mit meinen Töchtern verreisen und meine Enkelkinder kennenlernen will.

Die vier Säulen von Longevity

Zugegeben, Longevity ist schon etwas umfangreicher und ganzheitlicher als die klassische Prävention. Die Selbstverantwortung für Deine Gesundheit umfasst nämlich vier Bereiche.

Ernährung

„Du bist, was du isst.“ So simpel, so wahr. Leider ist mit der industriellen Entwicklung unsere Nahrung nicht fortschrittlicher geworden, sondern stärker verarbeitet. Deine Ernährung sollte saisonal, regional und möglichst wenig verändert sein. Als Basis hat sich eine antientzündliche, basische Ernährungsform bewährt.

Wichtig ist, im Alter auf die ausreichende Zufuhr von Proteinen zu achten, wobei alle essentiellen Aminosäuren dabei sein sollten. Zucker und Gluten solltest Du möglichst reduzieren, ebenso Genussmittel wie Kaffee und Alkohol. Zur Ernährung zählt auch das richtige Trinken. Pro Kilogramm Körpergewicht solltest Du 30 ml stilles Wasser trinken.

Zusammenfassend kann man sagen: Kauf nichts, was Deine Großmutter nicht kannte und iss zu jeder Mahlzeit mindestens 50 Prozent Gemüse oder Obst.

Je nach Status kann es durchaus sinnvoll sein, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu ergänzen.

Bewegung

Sitzen ist das neue Rauchen. Wir bewegen uns alle viel zu wenig, das ist absolut nicht artgerecht. Der Rollator ist der Anfang vom Ende.

10.000 Schritte täglich sind schon mal eine gute Basis. Allerdings braucht es auch Sport in Form von Cardio- und Krafttraining. Aber genauso wichtig ist der Spaß, Bewegung darf auch Freude machen. Wann warst Du das letzte Mal tanzen?

Dabei geht es gar nicht um den Verbrauch von Kalorien, um das Körpergewicht zu halten oder zu reduzieren. Bewegung kann so viel mehr, als nur Deine Knochen zu stärken und Deine Muskeln aufzubauen. Mit jedem Schritt reduzierst Du chronische Entzündungen und verbesserst Deinen Zellstoffwechsel sowie Deine Mitochondrienfunktion, förderst Deine kognitive Leistung, stärkst Dein Immunsystem und regulierst Deinen Blutdruck, Deinen Cholesterinspiegel sowie Dein Herzkreislaufsystem.

Wusstest Du, dass Bewegung Dich auch vor Insulinresistenz und Diabetes schützt?

Entspannung

Stress ist heutzutage allgegenwärtig. Jeder hat immer Stress oder fühlt sich gestresst. Das lässt unsere Zellen überproportional altern und öffnet Zivilisationserkrankungen Tür und Tor. Entspannung wird oft mit der Zeit verwechselt, wo man mit dem Handy in der Hand auf dem Sofa sitzend durch den Feierabend scrollt.

Es beginnt schon mit dem Schlafen, der für unser gesundes Altern klar unterschätzt wird. „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin.“ Ja, das stimmt, nur kommt mit dieser Einstellung der Sensemann schneller, als uns lieb ist.

Im Schlaf regenerieren sich Dein Körper, Deine Zellen und Dein Geist.

Erst wenn Du ohne Wecker rechtzeitig aufwachst, ist Dein Schlafrhythmus in einer gesunden Balance.

Auch Entspannung darf aktiv geplant werden, und nicht wie bisher einfach so passieren. Körperreisen, Meditationen, Heilstrom und progressive Muskelentspannung helfen wirkungsvoll gegen Stress, aber nur, wenn man sie auch wirklich macht.

Mindset

„Glaube nicht alles, was Du denkst!“ 80.000-85.000 Gedanken rauschen jeden Tag durch das weibliche Gehirn. Puh, das ist viel. Wenn man dann noch weiß, dass viele dieser Gedanken nicht positiv sind, wirkt das erstmal erschreckend. Zumal vieles, was Dir durch den Kopf geht, gar nicht Deins ist. Aber Dein Unterbewusstsein ist durchaus lernfähig. Es ist möglich, den Papageien im Kopf zu dressieren und ihm beizubringen, nicht alles auszuplaudern, sondern auch mal den Schnabel zu halten.

Auch um Deine zweite Lebenshälfte bewusst zu gestalten, macht es Sinn, die eigenen Gedanken immer wieder zu hinterfragen und anzuzweifeln.

Um Routinen zu ändern, die Dir nicht mehr dienlich sind, darfst Du sie erst erkennen, dann schauen, ob sie noch zielführend sind, sie dann gegebenenfalls aufgeben und durch neue ersetzen.

Es geht aber auch darum, lernfähig und neugierig zu bleiben. Offen zu sein gegenüber neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuen Erfahrungen. Nicht zu vergessen sind aber auch die Lebensfreude und die Dankbarkeit, die uns kleine und große Momente erst so richtig genießen lassen. Mindset bei Longevity bedeutet also nicht nur, „positiv zu denken“, sondern sich ein bewusstes, resilientes, flexibles und lebensbejahendes mentales Fundament zu schaffen — das mit Stress umgehen kann, sich anpasst, Sinn findet und Genuss zulässt.

Longevity oder Prävention – was denn nun?

Die gute alte Prävention hatte eine ähnliche Intention wie Longevity, allerdings ist der heutige Ansatz ganzheitlich und individuell. Es wird sich nicht mehr nur noch auf das große Blutbild verlassen, sondern es können durch spezielle Tracker spezifische Werte erfasst werden, auf deren Grundlage die Gesundheit punktuell verbessert werden kann. Die persönliche Anamnese bildet die Grundlage für das eigene Handeln, nicht das gesellschaftliche Risiko für Standarderkrankungen.

Wer möchte das nicht möglichst lange gesund bleiben und sich am Leben erfreuen? Ich empfinde es als meine Pflicht, meinen Kindern, aber auch dem Leben selbst gegenüber, mich um meine 85 Prozent zu kümmern. Und seit ich merke, wie viel Energie mir das gibt und wie viel Lebensfreude dadurch zurückgekommen ist, ist aus der Pflicht eine Kür geworden.

Allerdings ist die Umsetzung immer der Knackpunkt. Vor allem erstmal zu starten, kann sehr schwierig erscheinen. Aber das Wissen allein bewirkt nichts, erst wenn Du in die Umsetzung kommst, siehst Du Erfolge.

Wie gut, dass es die “2 Apothekerinnen für alle Fälle” gibt. Vielleicht kennst Du meine Kollegin Dr. Stephanie Röhm aus unserem gemeinsamen Podcast? Unser Podcast feiert jetzt im August 2025 sein 5-jähriges Jubiläum und das will gefeiert werden.

Wir starten die “Healthy Habits” am 11. August 2025, eine 28-Tage-Challenge für Deinen Start in ein gesünderes Leben. Du willst raus aus dem Dauerstress, rein in bessere Routinen? Dann komm in unsere exklusive Telegram-Community!

In unserer 28-Tage-Challenge bekommst Du jeden Tag:

  • praxisnahe Gesundheitsimpulse
  • einfache Tipps zu Ernährung, Darm, Mikronährstoffen & Mindset
  • motivierende Audio- und Videoclips direkt aufs Handy
  • Sofa-Style statt Stress-Modus – leicht umsetzbar, nachhaltig wirksam
  • Support aus der Community & von uns – den zwei Apothekerinnen für alle Fälle

Bonus: Mini-Workbook zum Download

Start: 11. August 2025

Invest: nur € 33,-

Mach Schluss mit Zuviel-wissen-und-zu-wenig-Tun. Fühl Dich herzlich eingeladen zu „Healthy Habits„.

Alles Liebe, Ann-Katrin

Foto: Canva

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

Schreibe einen Kommentar

Ähnliche Beiträge:

Teile diesen Beitrag:

ELARA MENORADIO
Der Podcast für Frauen ab 40

Wechseljahre Magie

Die wahre Magie entsteht immer dann, wenn Frauen sich die Hand reichen und ihre Erfahrungen teilen. Werde Teil unserer Community und erhalte das neue ELARA Magazin mit den besten Wechseljahre & Lifestyle Tipps unserer Redakteurinnen.
Ja, bitte!
Longevity

Longevity – alter Wein in neuen Schläuchen?

Longevity klingt neu und modern. Doch was ist das eigentlich? Lerne den Unterschied kennen zwischen Prävention und Longevity und wie Du Deine Gesundheit in die eigene Hand nehmen kannst. Hier kommen 4 Tipps und eine Einladung zu mehr Gesundheit.

Uranus in Zwillinge

Uranus in Zwillinge – Wenn die Zukunft zu denken beginnt

Wie offen bist du für neue Ideen? Denn von 2025 bis 2033 durchquert Uranus das luftige Zeichen der Zwillinge und öffnet Türen, an die wir bislang nicht einmal geklopft haben. Erfahre, wie du von dieser Zeitqualität profitieren kannst, in einer sich wandelnden Welt.

Innere Balance

Innere Balance finden mit der Bachblüte Scleranthus

Was ziehe ich an, was soll ich kochen, wie gestalte ich meinen Tag? Wenn Dir Entscheidungen schwerfallen, die Stimmung, Energie oder sogar die Gesundheit schwankt, lasse Dich von der Bachblüte Scleranthus unterstützen, wieder innere Klarheit und Entscheidungsfreude zu entwickeln.

Bist du schon dabei?

Der ELARA Club wurde von Frauen ab 40 für Frauen ab 40 geschaffen. Du bist neugierig und an den unterschiedlichsten Lebensthemen interessiert? Finde Verbundenheit und Freundschaften in einer Community, die deine Leidenschaft für Gesundheit und Wohlbefinden teilt und entdecke den kraftvollen Spirit eines Frauenzirkels.