November als Kraftquelle

November als Kraftquelle: Zwischen Ahnenkraft und Regentropfenpoesie

Wie wäre es, den November diesmal nicht nur möglichst schnell zu überstehen, sondern ihn zu leben, zu genießen und von ihm zu lernen? Lass Dich mitnehmen auf eine kleine Liebeserklärung zu meinem schönsten Monat im Jahr.
Inhaltsverzeichnis

Es ist grau, nass, kalt, der Wind treibt den feinen Regen quer über die Landschaft, das Licht schafft es kaum durch Fenster und Gardinen in den Raum. Es ist November (aus meiner Sicht könnte hier jetzt ein Smiley mit Sternchenaugen sein). Für viele ist der November aber der dunkelste Monat im Jahr mit all seinen grauen Tagen – er gilt als Symbol für Schwere, Abschied und Traurigkeit, bedenkt man all die Feier- und Gedenktage. Da wären Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buss- und Bettag und noch Totensonntag. Fast kommt es mir vor als habe man all diese Tage extra in den November gepackt, weil „da sind die Leute eh runtergezogen und da fällt das nun auch nicht mehr ins Gewicht“.

Für mich ist der November der tollste und vielfältigste Monat im Jahr, und diese Begeisterung möchte ich heute gerne mit Dir teilen. Denn vielleicht öffnet Dir meine Sicht ein wenig das Herz, bringt Dir Wärme, Kraft und Leuchten in den unbequemsten Monat des Jahres

Ahnenkraft statt Trauer

Lass mal noch kurz bei all diesen Trauertagen da oben bleiben. Sie zu lesen bringt tatsächlich eine gewisse Schwere mit sich. In unseren Breiten werden jetzt die Gräber geputzt, ein paar Pflänzchen draufgestellt, eine Grabkerze entzündet und mit hängendem Kopf vor dem Grab gestanden, dass dann mit viel Weihrauch gesegnet wird. Das nass-kalte Wetter zieht unangenehm unter den Mantel in die Knochen und man ist froh wenn`s vorbei ist.

Nicht so in anderen Ländern. Da werden die Gräber geschmückt, die schönsten Bilder der Verstorbenen aufgestellt, leckeres Essen gekocht und angestoßen auf all die Geschichten, die sie hinterlassen haben, Musik gemacht und getanzt. Die Ahnen werden gefeiert und man ist ihnen dankbar. Kennst Du den Film „Coco“? Ich liebe ihn, weil er so schön zeigt, wie unsere Vorfahren durch uns weiterleben, auch viele Generationen später.

Der November erinnert uns daran, dass wir Teil einer langen Kette sind – geformt von den Geschichten, Kräften und Erfahrungen unserer Ahnen.

Frischekick durch Regen und Wind

Wenn es draußen so richtig pissig ist, genieße ich meine Spaziergänge am meisten. Gummistiefel, Gamaschen, Regenjacke an, was Warmes auf die Ohren und los gehts.

Der Wind klärt, reinigt und pustet mir den Kopf frei.

Als Kind hab ich mich immer gerne gegen den Wind gelehnt und er hat mich getragen, heute muss er sich schon mächtig anstrengen, damit ich nicht auf der Nase lande, aber ich will mal nicht so sein. Auch wenn der Oktober ja gerne mit Drachen steigen lassen und bunten Blättern dargestellt wird, steht der November ihm in nichts nach, denn ich bitte Dich, der Oktober schafft es gar nicht so arg zu pusten, dass der Drache richtig oben bleibt (Küstengebiete ausgenommen) und, zumindest hier sind die Blätter auch im November noch bunt.

Im November zieht und zerrt der Wind erst recht an der Schnur, als wäre es sein größtes Ziel den Drachen abzureißen. Jetzt kannst Du lernen, dass Du weder dem Wind da draußen, noch Situationen in Deinem Leben wehrlos ausgeliefert bist. Lerne den Drachen zu lenken, mit ihm zu spielen.

Du wirst sehen, auch scheinbar unkontrollierbare Kräfte lassen sich lenken, wenn Du mit ihnen in Beziehung trittst.

Die Natur lehrt uns sehr vieles, das wir auf den Alltag übertragen können. Regen macht das ganze dann noch richtig rosig. Gut, bei Regen fliegt der Drache nicht, aber die Haut wird so herrlich durchblutet und befeuchtet, die Tropfen hängen in den Haaren und an den Wimpern. Schüttelst Du Dich wie ein Hund, fliegen sie in alle Richtungen davon. Ich könnte mich jedes Mal schlapp lachen.

Ein Regentag muss absolut kein trüber Tag sein. Wieder Zuhause geht es zufrieden in Kuschelklamotten mit einer Tasse Tee aufs Sofa. Oder vielleicht doch nochmal im Schneidersitz ans Fenster um den Regentropfen zuzuschauen, wie sie im Wettrennen die Scheibe runterlaufen, und je nach Blickwinkel schillern sie in allen Farben. Manchmal reicht es, die Perspektive zu wechseln um das Schöne zu sehen.

Durch Dunkelheit und Nebel zum Rendezvous mit Dir selbst

Warum kommen so viele mit Dunkelheit und Nebel schlecht zurecht? Weil die Ablenkung fehlt. Es gibt weniger Geräusche von Außen. Farben und Licht fehlen, genau wie die Sicht in die Weite. Jetzt werden wir alle mehr mit uns selbst konfrontiert. Du hast es schon zigmal gelesen, genau wie die Natur alles Unnötige abwirft, darfst auch Du nun schauen: Was von dem, das sich jetzt zeigt, geht Dir so auf den Zeiger, dass es wegdarf. Wenn Dir die Arbeit mit dem Seelenmüll zu intensiv ist, fang mit denen Dingen an, die sich in Schränken, Ecken, Keller und Dachboden angesammelt haben.

Mache es wie bei einem Spaziergang durch den Nebel. Da musst Du auch nicht den ganzen Weg sehen – Schritt für Schritt genügt.

Höre auf Deine Intuition, und falls Du hier die Verbindung verloren hast, ist der November der ideale Monat sie wiederzufinden. Phantastische Impulse findest Du im Kartenset „Verbinde dich mit deiner Intuition“ von Alexandra Christina Bauer. Jede einzelne Karte ist wie ein lieber Freund für mich.

Die Dunkelheit lädt Dich ein durch Stille, Untätigkeit, Langsamkeit, Ereignislosigkeit und Ruhe, Deine eigenen Kräfte zu bündeln. Die Natur zieht sich zurück und gibt Dir die Erlaubnis das gleiche zu tun.

Wie das Eichhörnchen seine Nüsse sammelt, darfst Du kleine Lichtmoment sammeln. Die Tasse Tee, Kuschelsocken, Kerzenschein, Geschichten im Kreis lieber Menschen, Versinken in einem Buch, Träumen bei feinen Düften oder Dich von entsprechender Musik tragen lassen. Gerne teile ich mit Dir meine aktuelle Lieblingsmusik zum darin Versinken.

Nimm Dir Zeit und lass Dich von ihr füllen.

Der November ist nicht das Ende, sondern ein Übergang. Er lehrt das Loslassen, schenkt Stille, in der Neues wachsen darf, und lässt Dich die Schönheit im Alltäglichen finden. Lass Dich auf ihn ein und erspüre die Kraftquelle, die in ihm sprudelt.

Von Herzen, ein Novemberkind,

Deine Kirsten

Bild: Canva

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

Schreibe einen Kommentar

Ähnliche Beiträge:

Teile diesen Beitrag:

ELARA MENORADIO
Der Podcast für Frauen ab 40

Wechseljahre Magie

Die wahre Magie entsteht immer dann, wenn Frauen sich die Hand reichen und ihre Erfahrungen teilen. Werde Teil unserer Community und erhalte das neue ELARA Magazin mit den besten Wechseljahre & Lifestyle Tipps unserer Redakteurinnen.
Ja, bitte!
Waldspaziergang

Wenn der Hormonhaushalt verrückt spielt: Wechseljahre ohne Filter

Zuerst wollte ich all das nur mit mir selbst ausmachen. Aber dann stellte ich mir die Frage: Warum eigentlich? Warum sollte ich meine Gefühle, meine Erfahrungen verschweigen? Gerade in den Wechseljahren erleben viele Frauen ähnliche Symptome – nur spricht kaum jemand darüber.

Bist du schon dabei?

Der ELARA Club wurde von Frauen ab 40 für Frauen ab 40 geschaffen. Du bist neugierig und an den unterschiedlichsten Lebensthemen interessiert? Finde Verbundenheit und Freundschaften in einer Community, die deine Leidenschaft für Gesundheit und Wohlbefinden teilt und entdecke den kraftvollen Spirit eines Frauenzirkels.