Angekommen in der Lebensmitte spüren wir: Etwas in uns hat sich verändert. Wir sind nicht mehr dort, wo wir waren, und noch nicht da, wo wir hinwollen. Wir sind in einem Übegang – und verwandeln uns.
Und genau da, in diesem Dazwischen, geschieht etwas Wundervolles, auch wenn es sich im ersten Moment ungewiss anfühlt.
Das leise Unbehagen des Dazwischen
Ich sitze auf meiner Bank am Teich, den Becher Tee zwischen meinen Händen, und blicke in den Himmel. Ich liebe es, den Tag genau dort zu starten, wenn die Kinder in der Schule und die Tiere gefüttert sind.
Es ist nicht mehr Herbst, aber auch noch nicht Winter. Die Wärme der Sonne hat sich verabschiedet, die klare Kälte ist noch mild.
Und ich denke: Genau so fühlt sich mein Leben gerade an.
Ich bin nicht mehr die Frau, die ich war, aber auch noch nicht die, die ich mal sein werde.
Ich bin irgendwo dazwischen.
Früher mochte ich Übergänge nicht besonders. Ich wollte klare Linien, ein Ziel, eine Richtung. Ich wollte wissen, was kommt und wann. Ich hab alles kontrolliert und geplant.
Doch das Leben hat mich gelehrt, dass inneres Wachstum selten auf Kommando passiert.
Es gibt diese Phasen, in denen alles sich löst: Alte Gewohnheiten, Überzeugungen, Beziehungen oder Rollen verlieren ihre Selbstverständlichkeit.
Sie passen nicht mehr. Aber das Neue zeigt sich noch nicht.
Und dann stehst Du da.
Mitten im Nebel, ohne Karte, ohne Plan.
Manchmal fühlt es sich an wie Stillstand.
Manchmal wie ein unendlicher Leerlauf.
Und manchmal, wenn Du ganz ehrlich bist, auch einfach nur beängstigend.
Wenn sich alles auflöst
Ich habe dieses Dazwischen schon so oft durchlebt. Als ich meine Apotheke geschlossen habe, war meine Rolle als selbstständige Apothekerin, die einen so großen Raum in meinem Leben eingenommen hatte, von einem Tag zum anderen weg. Aufgelöst. Eingetauscht gegen einen luftleeren Raum. Das Neue war noch nicht da. Was würde ich ab jetzt sein? Coach? Online Unternehmerin? Mutter? Meine neue Ausrichtung musste sich erst finden. Und manchmal fühlt es sich an, als wäre die berufliche Transformation immer noch nicht abgeschlossen.
Oder unsere Auswanderung nach Dänemark. Ich bin ausgezogen – aus meinem Heimatdorf, aus meinem Elternhaus, aus Deutschland. Mein Zuhause hat sich aufgelöst und meine neue Heimat fühlte sich zu neu an, um schon mein Herzensort zu sein.
Ich habe gelernt, dass Auflösung nichts Bedrohliches ist.
Es ist ein Prozess der Neuausrichtung. So wie die Raupe, die sich im Kokon auflöst, bevor sie zum Schmetterling wird.
Die Raupe weiß nicht, dass sie Flügel bekommen wird. Oder in welchen Farben sie schimmern wird. Sie weiß nur, dass sie sich verwandelt.
Und genau so ist es mit uns.
Wenn wir in der Lebensmitte stehen, spüren wir diesen Kokon besonders deutlich: Unser Körper verändert sich, Hormone tanzen Tango, Emotionen kommen und gehen in Wellen.
Das Alte, unsere Kraft, unser Rollenbild, unser Tempo, will überprüft werden.
Und das Neue, unsere innere Weisheit, unser Frieden, unsere tiefe Kraft, klopft leise an.
Ich spüre gerade, dass vieles gehen darf. Alles, was mir und meinen Werten nicht mehr entspricht. Mein Blick auf das Leben verändert sich, ich bin nicht mehr bereit für faule Kompromisse. Ich will nicht mehr um jeden Preis gefallen.
Ich will meine Wahrheit sprechen. Setze meine Grenzen immer klarer und definiere meine Ansprüche an das Leben neu.
Aber nicht sofort.
Nicht auf Knopfdruck.
Sondern im Rhythmus unserer Seele.
Das Dazwischen als heiliger Raum
Irgendwann habe ich aufgehört, das Dazwischen bekämpfen zu wollen. Auf Knopfdruck Antworten auf meine inneren Fragen haben zu wollen. Den Nebel im Kopf um jeden Preis lichten zu wollen.
Ich habe angefangen, das Dazwischen zu ehren.
Denn dieses Nichts, was manchmal so schwer zu ertragen ist, das wir so gerne füllen möchten, ist in Wahrheit ein heiliger Raum.
Ein Raum der Heilung. Der Vorbereitung. Des Loslassens. Des wieder bei uns Ankommens.
Es ist der Ort, an dem Altes heilen darf, bevor Neues entstehen kann.
Wo wir erkennen, dass Stille nicht Leere bedeutet, sondern Tiefe.
Wo wir lernen, uns selbst wieder zuzuhören. Wo wir uns liebevoll begegnen können.
Manchmal ist das Dazwischen wie die Erde im Winter- scheinbar leblos, aber unter der Oberfläche voller keimender Samen.
Das Leben zieht sich zurück, um sich zu erneuern. Und genau das geschieht auch in uns.
So begleitet sie Dich, die Hüterin der Schwelle
In der Mythologie gibt es die Göttin Hekate. Sie steht an den Wegkreuzungen, an den Schwellen zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Hekate begleitet die, die bereit sind, sich selbst zu begegnen.
Für mich ist Hekate das Symbol für diese Zwischenphasen.
Sie erinnert mich daran, dass nichts verloren ist, sondern alles im Werden.
Dass jeder Übergang, so schmerzhaft oder lang er auch sein mag, ein Akt der Geburt ist.
Vielleicht sind wir alle gerade ein bisschen zwischen den Welten.
Zwischen dem alten Ich, das wir verabschieden dürfen, und dem neuen Ich, das noch Form annimmt.
Und vielleicht ist genau das der weiblichste Zustand überhaupt: das Dazwischen.
Das Versinken in sich selbst.
Das Vertrauen.
Vertrauen statt Warten
Ich habe aufgehört, auf das Neue zu warten.
Stattdessen versuche ich, im Jetzt zu sein.
Das Dazwischen ist keine Wartehalle. Es ist ein lebendiger und lehrreicher Übergangsraum. Wenn ich es zulasse, spüre ich dort meine tiefste Verbindung zu mir selbst.
Dann entstehen kleine, stille Momente: Ein Becher Tee auf meiner Lieblingsbank. Ein Spaziergang mit meinen Hunden ohne Ziel.
Ein Gedanke, der plötzlich zur Antwort wird und inneren Frieden bringt.
Und ich merke, dass das Neue gar nicht irgendwo weit entfernt auf mich wartet.
Es wächst bereits in mir.
Eine Einladung an Dich: Da Sein
Wenn Du Dich gerade dazwischen fühlst, zwischen Alt und Neu, zwischen Klarheit und Chaos, zwischen Kontrolle und Vertrauen, dann atme.
Vielleicht ist das kein Fehler, kein Rückschritt, kein „Ich hänge fest“.
Vielleicht ist es einfach die Art, wie Deine Seele sich neu ordnet.
Du musst nichts tun.
Nur fühlen.
Nur da sein.
Nimm Dir einen Moment, um zu spüren, wo Du Dich gerade befindest.
Vielleicht magst Du die Augen schließen und Deinem Atem lauschen, dem stillen Punkt zwischen Ein und Aus. Genau dort beginnt alles.
Zum Schluss
Ich weiß nicht, wohin meine Reise geht.
Aber ich weiß, dass sie hier beginnt, im stillen, leuchtenden Dazwischen.
Und vielleicht, wenn Du ganz genau hinhörst, flüstert Dir Dein Inneres schon jetzt zu:
„Du bist auf dem richtigen Weg, auch wenn Du Dein Ziel noch nicht kennst.”
Bist Du auch im Dazwischen? Dann verbinde Dich mit uns
Bisd Du auch im Dazwischen? Dann komm in unsere kostenfreie ELARA Community auf Skool – einen sicheren, liebevollen Raum für Frauen in der Lebensmitte, die sich genau in dieser Phase des Wandels befinden.
Hier kannst Du Dich austauschen, verstanden fühlen und neue Impulse für Körper, Geist und Seele finden.
Gemeinsam erkunden wir, wie Du das Dazwischen nicht nur aushältst, sondern darin aufblühst.
Oder Du gönnst Dir eine besondere Ich-Zeit, um weit weg vom Alltag Deiner inneren Stimme Gehör zu verschaffen. Denn seien wir ehrlich: Im täglichen Chaos des Funktionierens und der Flut an Informationen, fällt es manchmal verdammt schwer, sich diese kleinen Auszeiten zu nehmen, um das Dazwischen wahrzunehmen und zu feiern. Ich veranstalte im März 2026 ein besonderes Retreat in der Lüneburger Heide, um Dir genau das zu bieten, was das Dazwischen braucht: Achtsamkeit, Stille und eine liebevolle Gemeinschaft. Vielleicht ist das ja genau der richtige Rahmen, um Antworten zu bekommen, auf Fragen, die Du Dir bis dahin noch gar nicht gestellt hast.
Schau Dir die Details zu meinem Retreat unbedingt HIER an. Vielleicht sehen wir uns dann ja im Frühjahr persönlich, was mich riesig freuen würde.
Alles Liebe,
Ann-Katrin
Foto: Canva





